Themenstrang: »Praxis«

Referent_in: Netzwerk Kollektive Selbst­verständigung

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Die kollektive Selbstverständigung (KSV) ist das in die Praxis umgesetzte Konzept der sozialen Selbstverständigung, wie sie von Klaus Holzkamp im Rahmen seiner Befassung mit alltäglicher Lebensführung entwickelt wurde. Die KSV ist keine Methode, sondern eine Form des theoriegeleiteten gemeinsamen Sprechens über alltägliche Erfahrungen und Probleme. Dabei können unterschiedliche Methoden eingesetzt werden. Entscheidend bei der KSV ist der kategoriale Hintergrund der Kritischen Psychologie. Die KSV ist psychologische Forschung insoweit es um die Reflexion der von je mir erfahrenen Widersprüche im Alltag geht. Der Rahmen ist dabei jedoch nicht universitär, sondern alltäglich (was die Uni als Aspekt von Alltag einschließen kann).

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Themenstrang: »Gesellschaft«

Referent_innen: Klaus Weber, Stephan Schleim

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

In dieser Diskussionsveranstaltung wird es darum gehen, ob und wenn ja wie Konzentrationslager kritisch-psychologisch beforscht werden sollten. Hierzu werden Stephan Schleim und Klaus Weber-Teuber jeweils zunächst Essay-artig ihre Thesen vorstellen und anschließend diskutieren. Weiterlesen »

Themenstrang: »Gesellschaft«

Referent_in: Arnd Hofmeister

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

… im Spannungsfeld von Kontrollwissenschaft und Emanzipation

Im gesundheitswissenschaftlichen Diskurs der letzten 30 Jahre haben die Konzepte Prävention und Gesundheitsförderung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zentrales Argument dabei ist der Wandel des Krankheitsspektrums von Infektionskrankheiten zu chronisch-degenerativen Erkrankungen und Multimorbidität, der ein Umdenken im gesellschaftlichen und individuellen Umgang mit Krankheit und Gesundheit erfordert; weg von der Kuration hin zur Prävention. Gleichzeitig erfährt Gesundheit in dieser Zeit eine begriffliche Erweiterung von einem Zustand eines umfassenden bio-psycho-sozialen Wohlbefindens und der Abwesenheit von Krankheit hin zu einem handlungsbezogenen Konzept, das Gesundheit eng mit der Kontrolle über die Bedingungen der eigenen Gesundheit verknüpft; weg von einem negativen Risikofaktorenmodell hin zu salutogenetischen Konzept von Gesundheit durch Partizipation und Empowerment.

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Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Ingar Solty

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Die Veranstaltung soll in den Marxismus als Grundlage der Kritischen Psychologie einführen. Der Fokus liegt dabei auf denjenigen marxistischen Kategorien, die für die Kritische Psychologie wesentlich sind: Erstens die Auffassung von der – in seiner spezifischen evolutionären Entwicklung und dem (zweiten) „qualitativen Sprung“ (Klaus Holzkamp) begründeten – gattungsgeschichtlichen Freiheit des Menschen; zweitens das dialektische Menschenbild, d.h. ein Verständnis vom Menschen als „ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“ (Karl Marx), der so gut oder so schlecht ist, wie die Verhältnisse in denen er lebt, wodurch sich der Marxismus als dialektische Methode grundlegend vom bürgerlichen und positivistischen Denken und seiner positiven (Liberalismus) oder negativen (Konservatismus) Anthropologie unterscheidet; und drittens die Analyse und Kritik der politischen Ökonomie des historischen und gegenwärtigen Kapitalismus als objektiver gesellschaftlicher Strukturgrundlage allen menschlichen Erlebens und Handelns. – Die Veranstaltung richtet sich an Einsteiger mit geringen Vorkenntnissen in der marxistischen Theorie wie auch an Fortgeschrittene.

Themenstrang: »Praxis«

Referent_in: Stephan Schleim

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Hirnforschung, Neoliberalismus und Individualisierung

Oft wird angeführt, mit der Hirnforschung als Neurotechnologie oder psychopharmakologischer Intervention das Leben zu verbessern. Das mag bei neurologischen Erkrankungen unstrittig sein. Wie ist das aber bei psychischen Problemen, deren Ursachen unklar sind? Oder bei gesellschaftlichen Trends wie dem sogenannten Cognitive- oder Neuro-Enhancement? Die Problemlösungen, die uns die Hirnforschung anbietet, zielen – gewollt oder ungewollt – aufs Gehirn eines Menschen und damit auf das Individuum. Das birgt die Gefahr einer Dekontextualisierung, Depolitisierung und Individualisierung menschlicher und gesellschaftlicher Probleme. Damit spielen Lösungen aus der  Hirnforschung – gewollt oder ungewollt – auch einer neoliberalen Ideologie in die Hände, die gesellschaftliche Faktoren ausblendet und Individuen verantwortlich macht.

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Themenstrang: »Gesellschaft«

Referent_in: Wolfgang Fritz Haug

Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

… für eine marxistische Philosophie der Praxis

Die Arbeiten zur biologischen Vorgeschichte und schließlichen Herausbildung des menschlichen Bewusstseins, der sinnlichen Erkenntnis und der Motivation vom Dreiergestirn der Kritischen Psychologie, Klaus Holzkamp, Volker Schurig und Ute Osterkamp bedeutete einen enormen Energieschub für die um  die Zeitschrift Das Argument gescharten Ansätze marxistischer Erneuerung. Die direkte Zusammenarbeit begann 1971 mit mit dem Auftrag, eine Analyse der Hetzkampagne gegen den Schülerladen „Rote Freiheit“ zu erstellen, der ich ein Kapitel über „Lehren aus dem Scheitern und der Angreifbarkeit“ des v.a. studentischen Schülerladenprojekts anfügte.  In der Folge war es vor allem das kritisch-psychologische Konzept der Handlungsfähigkeit, um das herum sich der „Quellcode“ eines Neubeginns marxistischen Philosophierens und der Ideologietheorie bildete und  die Grundlage zu einer Kontroverse um den Subjektbegriff der Kritischen Psychologie bildete, dessen weitere Klärung noch immer aussteht.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Elène Misbach

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

„Empowerment“ ist ebenso wie „Partizipation“ in aller Munde – und ein in den verschiedensten gesellschaftlichen und ideologischen Farben schillernder Begriff. Aus gesellschafts- und machtkritischer Perspektive stellt sich die Frage, ob mit Empowerment oder „Selbstermächtigung“ auch eine Kritik am häufig anzutreffenden Paternalismus professionellen Handelns, solidarische Selbstorganisation sowie die Einbettung in Soziale Bewegungen verbunden ist.

Themenstrang: »Gesellschaft«

Referent_in: Katharina Simons

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

…wie kann ich mich mit DEN Bedingungen arrangieren, oder eben auch nicht arrangieren?

Die Ausbildung zur Psychotherapeutin/ zum Psychotherapeuten bietet attraktive berufliche Möglichkeiten, findet jedoch unter ziemlich ausbeuterischen Bedingungen statt. Dieser Workshop soll denjenigen, die mit dem Gedanken spielen, die Ausbildung zu machen, die Gelegenheit bieten, Hintergründe zu der berufspolitischen Situation der Psychotherapeuten/-innen in Erfahrung zu bringen. Zudem werden wir eigene Möglichkeiten der Mitgestaltung und Einflussnahme auf die Ausbildungsbedingungen diskutieren und entwickeln. Dabei soll es darum gehen, mögliche politische Strategien zu diskutieren, sowie auch darum, unsere persönliche Bereitschaft für ein Engagement zu erforschen. Denn politisches Engagement erfordert eine gewisse Portion Mut.

Themenstrang: »Praxis«

Referent_in: Karl-Heinz Braun

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Anhand eines Handlungsfelds Sozialer Arbeit, der Familienbildung, wird anschaulich die Verschränkungsoption von subjektwissenschaftlicher Theorie, Lebenswelt- u. Sozialraumorientierung vorgestellt, durch die es gelingt, familialen Alltag als Bildungsraum im Spiegel aktueller Entwicklungen (Armut, Wohlstandverwahrlosung, professionelle Entwicklungen: Familienzentren) praktikabel und erkenntnisreich zu begreifen.

Zudem gibt es eine Einführung zu Entwicklungsaufgaben und der sozialen Bedeutung von Gegenständen, Menschen und Symbolbedeutungen (Annahme: Gleichwertigkeit/ Gleichursprünglichkeit von Arbeit u. Sprache).

Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Themenstrang: »Praxis«

Referent_in: Gesa Köbberling

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 19:00–21:00 Uhr

In den letzten 30 Jahren hat sich Rassismustheorie und -forschung auch in Deutschland als Forschungsfeld herausgebildet. Ideologietheoretische Zugänge von Robert Miles, Stuart Hall und Etienne Balibar waren dabei zentrale Bezugspunkte, um ein Rassismusverständnis zu formulieren, welches individuelles Denken, Handeln und Fühlen in den Zusammenhang rassistischer gesellschaftlicher Strukturen und Diskurse stellt. In meinem Vortrag geht es um die subjektive Bewältigung rassistischer Gewalt durch die Betroffenen. Anhand von Fallanalysen werden die jeweiligen Konstellationen aus Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen rekonstruiert, in denen Betroffene mit der Gewalt umgehen. Anknüpfend an jüngere Arbeiten aus dem Feld rassismuskritischer Forschung zu Rassismuserfahrungen soll diskutiert werden, wie psychische Kosten rassistischer Verhältnisse mit kritisch psychologischer Begrifflichkeit zugänglich werden können.

Ferienuni Kritische Psychologie 2016 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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