Themenstrang: »Freestyle«

Referent_innen: Ulrike Eichinger, Konstanze Wetzel, Karl-Heinz Braun

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 19:00–21:00 Uhr

Ein intergenerationaler Plausch über ein Projekt mit Geschichte, Gegenwart – und Zukunft?

Moderation: Ulrike Eichinger

Der Auftakt der Veranstaltung ist ein „Plausch“ über die Anfänge des Diskurses in der Kritischen Psychologie zur Sozialen Arbeit – der u.a. im Rahmen der 2. Ferienuniversität Kritische Psychologie 1984 in Fulda stattfand (Thema damals: „Objektive und subjektive Widersprüche in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik“) – sowie über zwischenzeitliche Errungenschaften und aktuelle Kontroversen. Darüber hinaus gibt es Gelegenheit zu einer gemeinsamen Diskussion über offene Fragen, wie der ‚weshalb oder wozu ist dies alles gewärtig und zukünftig (noch) nützlich?‘.

Themenstrang: »Freestyle«

Referent_innen: Ulrike Eichinger, Michael Zander

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Lehre und Forschung zu Kritischer Psychologie an (Fach-)Hochschulen

Da Lehre und Forschung zu Kritischer Psychologie (KP) zunehmend an (Fach-)Hochschulen angesiedelt ist, möchten wir uns mit allen Interessierten hierzu austauschen. Themen könnten sein: Wie ist die Beschaffenheit unserer Möglichkeitsräume für Forschung, Lehre sowie Nachwuchsförderung im Kontext von Kritischer Psychologie? Das Vernetzungstreffen soll sowohl dazu dienen, einen ersten Eindruck über die verschiedenen Aktivitäten zu erhalten sowie Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Ulrike Eichinger

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Subjektwissenschaftliche Akzentuierung eines Dienstleistungsansatzes in der Sozialen Arbeit

Wird die Subjektivität von Nutzer_innen Sozialer Arbeit in Theorien und Konzepten häufig verkürzt, so wird die Subjektivität der Professionellen oft gänzlich vernachlässigt. Ausgehend von dieser Lücke wird am aneignungstheoretisch fundierten Konzept ‚Soziale Arbeit als Dienstleistung‘ von Andreas Schaarschuch aufgezeigt, wie durch eine Akzentuierung der subjektwissenschaftlichen Perspektive auch die Produktivität von Professionellen stärkere Berücksichtigung finden kann. Ziel ist, Professionelle dabei zu unterstützen sich sowohl als Mit-Produzent_innen ihrer Erbringungskontexte (auch im Sinne einer Organisationentwicklung ‚von unten‘) wahrzunehmen als auch als Produzent_in­nen ihrer eigenen Lebensführung bzw. Selbstentwicklung. Wie der Nutzen einer derartigen konzeptionellen Akzentuierung für konkrete Praxisreflexionen/-forschung einzuschätzen ist, gilt es gemeinsam zu diskutieren.

Themenstrang: »Praxis«

Referent_innen: Moritz Thede Eckart, Hans-Peter Michels, Vanessa Lux

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Moritz Thede Eckart: S-O-R-[K]-C-Schema

Das S-O-R-[K]-C-Schema (Stimulus-Organismus-Reaktion-Kontingenz-Konsequenz) ist eine der verbreiteten Methoden zur Problemanalyse in der Verhaltenstherapie: in Deutschland ist dieses Schema beispielsweise in der Antragsstellung auf Genehmigung einer ambulanten verhaltenstherapeutischen Psychotherapie in der Regel ein zentrales Moment. Ziel der Anwendung des Schemas ist es, Beschwerden von Betroffenen zu erfassen, aufrechterhaltende Bedingungen zu identifizieren und hieraus Interventionen abzuleiten.

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Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Christian Küpper

Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Die private Angst ist politisch

Angst begegnet uns im Alltag auf vielfältige Art und Weise: u.a. als diffuser emotionaler Hintergrund, als Prüfungsangst, als Angst vor Krieg, als Angst vor Übergriffen, als Angst vor Beobachtung oder Verfolgung, als Angst vor Problemgesprächen mit nahestehenden Menschen, als Panikattacke, als Angst vor rassistischer Gewalt.

Emanzipatorische Bestrebungen zielen darauf, den Menschen ihre Angst zu nehmen. Empirisch offen ist jedoch, wie genau dies gelingen kann. Die Unterschiedlichkeit der Ängste zwingt außerdem zu analytischen Differenzierungen. In diesem Workshop soll unter Bezugnahme auf die Begriffe Handlungsfähigkeit und Emotionalität der kritisch-psychologische Zugang zum Phänomenbereich der Angst entwickelt und dessen gesellschaftskritisches Potential diskutiert werden. Zwar ausgehend von der unmittelbaren sinnlichen Gewissheit subjektiver Angsterfahrungen steht diese Perspektive quer zu Vorstellungen, denen zufolge Angst lediglich als individuelles oder gar pathologisches Problem zu verhandeln sei.

Die gemeinsame Auseinandersetzung mit den kritisch-psychologischen Überlegungen erfolgt entlang ausgewählter Textausschnitte von Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Johanna Bröse

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Geflüchtete haben eigene Netzwerke, in denen gemeinsam gegen Ausgrenzung gekämpft wird. Die Praxen der Selbstorganisierung helfen, in Sozialräumen Fuß zu fassen und die eigene Handlungsfähigkeit zu erweitern. Es sind zentrale Punkte, an denen gemeinsame Kämpfe zur Veränderung der Verhältnisse auszurichten sind – nur wie?

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Morus Markard, Helmut Ittner, Leonie Knebel

Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Qualitative Auswertungsmethoden in der Kritischen Psychologie

Moderation: Till Manderbach

Aus naheliegenden Gründen arbeiten subjektwissenschaftlich Forschende vorrangig mit qualitativen Daten. Gerade qualitative Forschung steht jedoch unter einem besonderen Druck es an „Wissenschaftlichkeit“ (d.h. Operationalisierbarkeit und Objektivität) der quantitativen Forschung gleichzutun. Darüber hinaus suchen auch Kritische Psycholog/innen nach strukturierten und intersubjektiv nachvollziehbaren Auswertungsmethoden. In diesem Kontext wird versucht, Ansätze wie die Grounded Theory oder die Dokumentarische Methode für die Kritische Psychologie fruchtbar zu machen. Hieraus ergeben sich verschiedene Fragen:

  • Braucht die Kritische Psychologie diese Ergänzungen oder lässt sich aus ihr selbst ein Auswertungsverfahren ableiten?
  • Inwiefern verhindern oder ermöglichen „Kochbuch-Anleitungen“ subjektwissenschaftliches Forschen?
  • Ist eine Auswertung ohne die Betroffenen überhaupt subjektwissenschaftlich?
  • Welche Rolle spielen Interpretationsgemeinschaften?

Thesenpapier von Helmut Ittner: PDF

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Kurt Bader

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

… und Vorstellung des Buches „Alltägliche Lebensführung“

Es sollen Berichte aus Arbeitsgruppen, die sich auf das Konzept Alltägliche Lebensführung beziehen, vorgestellt werden. Dabei wird neben den behandelten Themen insbesondere das Problem fokussiert, einen möglichst gleichberechtigten Dialog aller Beteiligten zu erreichen. Ergänzt werden diese Ausführungen durch Bezug auf die Veröffentlichung „Alltägliche Lebensführung“, die auf diese Weise vorgestellt wird. Selbstverständlich sind keine Vorkenntnnisse (akademischer Art) notwendig, sondern nur Interesse am Thema.

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Stefan Meretz

Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Letzter Teil einer vierteiligen Einführung in die Grundlegung der Psychologie (GdP) von Klaus Holzkamp. Geeignet für Einsteiger*innen, die zentrale Begriffe der Kritischen Psychologie kennen lernen wollen. Sinnvoll ist die Teilnahme am ersten, zweiten und dritten Teil.

Teil 4: Handlungsfähigkeit im Kapitalismus

Die subjektiven Handlungsgründe sind der neue zentrale Vermittlungsbegriff im Mensch-Welt-Verhältnis. Unter den Bedingungen gegensätzlicher Partialinteressen im Kapitalismus gibt es »gute Gründe«, die eigene Handlungsfähigkeit unter Akzeptanz der gegebenen Bedingungen auf Kosten von anderen zu behaupten oder eine erweiterte Verfügung über die Bedingungen durch kooperativen Zusammenschluss mit anderen anzustreben. Interpersonale Beziehungen, Denken, Emotionen und Motivation lassen sich in diesem Spannungsfeld von restriktiver und verallgemeinerter Handlungsfähigkeit analysieren.

Literatur: Stefan Meretz (2012), Die »Grundlegung der Psychologie« lesen, online: grundlegung.de/buch

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Stefan Meretz

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Dritter Teil einer vierteiligen Einführung in die Grundlegung der Psychologie (GdP) von Klaus Holzkamp. Geeignet für Einsteiger*innen, die zentrale Begriffe der Kritischen Psychologie kennen lernen wollen. Sinnvoll ist die Teilnahme am ersten und zweiten Teil.

Teil 3: Die gesellschaftliche Natur des Menschen

Mit der Dominanz der gesellschaftlichen-historischen Entwicklung endet das evolutionäre Entwicklungsprinzip. Die Menschen stellen nun in verallgemeinerter Weise ihre Lebensbedingungen vorsorgend her. Damit ändert sich das Mensch-Welt-Verhältnis grundlegend. Die unmittelbare Kopplung von Herstellung und Nutzung der Lebensmittel wird durch die gesamtgesellschaftliche Vermitteltheit der individuellen Existenz abgelöst. Gesellschaftliche Handlungsnotwendigkeiten sind damit für den einzelnen nurmehr Handlungsmöglichkeiten. Die Möglichkeitsbeziehung zur Welt entwickelt Bewusstsein, Bedürfnisse, Wahrnehmung, Denken, Emotionalität und Motivation in neuer Weise.

Literatur: Stefan Meretz (2012), Die »Grundlegung der Psychologie« lesen, online: grundlegung.de/buch

Ferienuni Kritische Psychologie 2016 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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