Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Morus Markard

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

… und die Analyse von Bedingungs-Bedeutungs-Begründungs-Zusammenhängen

Folgendes behauptet die Kritische Psychologie: 1. Menschliches Handeln ist gesamtgesellschaftlich (statt bloß sozial) vermittelt, also mit gesellschaftlichen Bedingungen und Bedeutungen. 2. Diese gesamtgesellschaftliche Vermitteltheit ist eine (kategorial fundierte) Vorannahme, aber kein unmittelbarer Erfahrungstatbestand, sondern sie muss je konkret herausgearbeitet werden. 3. Die Wissenschaftssprache der Psychologie nicht der Bedingtheits-, sondern der Begründungsdiskurs: Psychologie vom (verallgemeinerten) Standpunkt des Subjekts.

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Michael Zander

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Eine Einführung

Kritisch-psychologische Praxisforschung zielt auf die Analyse psychosozialer Berufspraxis und dient ebenso der Intervision wie auch der Untersuchung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Gegenstand dieser Analyse sind einerseits unzulängliche Lebensumstände von Klient/innen, andererseits Rahmenbedingungen und Vorgehen von psychosozialen Institutionen und Berufspraktiker/innen. Die Aufmerksamkeit gilt insbesondere den Widersprüchen der Berufspraxis – etwa zwischen offiziellem und inoffiziellem Auftrag, zwischen Personalsituation und Anforderungen, „offiziellen“ und „subjektiven“ Theorien. Weiterlesen »

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Morus Markard

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Es sollen folgende Aspekte behandelt werden: Aus welcher gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Situation formulierten Klaus Holzkamp und sein Arbeitszusammenhang welche Kritik der mainstream-Psychologie? Warum bzw. in Auseinandersetzung mit welchen anderen Positionen sind sie dazu gekommen sind, über diese bloße Kritik hinaus eine Kritische Psychologie zu erarbeiten? Wie kam es dazu, dass sich diese Kritische Psychologie als marxistischen Subjektwissenschaft charakterisierte? Und was bedeutet dies für theoretisches und methodischen Denken und Handeln in der Psychologie?

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Morus Markard

Tag/Zeit: Dienstag, 13.9.2016, 16:30–18:00 Uhr

Warum ist die Psychologie eine „durch und durch problematische Wissenschaft“ (Holzkamp) – und kann die Kritische Psychologie dieses Problem lösen? Eine (persönliche) Bilanz nach 100 Semestern Studium der Psychologie.

Eröffnungsvortrag: PDF

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Leonie Knebel

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Anhand einer Kritik an der psychologischen Intelligenzforschung soll in einige theoretische und methodische Probleme der Psychologie als Wissenschaft eingeführt werden. Ausgangspunkt dafür ist das wissenschaftliche und alltagssprachliche Konzept „Intelligenz“ und die Frage wie Wissenschaft rassistische und Klassenverhältnisse legimitieren und sich gleichzeitig auf Wertfreiheit und Neutralität berufen kann. Dabei soll das Verhältnis von Objektivität und Parteilichkeit in kritischer und traditioneller Wissenschaft diskutieren werden und die kritisch-psychologische Methodenkritik am quantitativen Mainstream vorstellt und bezogen auf IQ-Tests veranschaulicht werden. Grundlage für diesen Einführungsworkshop sind die ersten 5 Kapitel aus der „Einführung in die Kritische Psychologie“ von Morus Markard und eigene Recherchen zu Geschichte und Problemen der Intelligenzforschung (Knebel & Marquardt, 2012). Die Lektüre ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.

Themenstrang: »Freestyle«

Referent_innen: Moritz Thede Eckart, Leonie Knebel

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Auch kritische Psycholog*innen machen zunehmend verhaltenstherapeutische (VT) Weiterbildungen, sodass sich die Frage nach der Vereinbarkeit und jeweiligen Verknüpfung auf theoretischer, praktischer und institutioneller Ebene stellt. Das Vernetzungstreffen soll dazu dienen, sich kennenlernen, einen Austausch zu brisanten und kniffligen Themen zu suchen und vielleicht auch über kontinuierliche Kooperationen nachzudenken. Wer über eine Vorstellung seiner Person oder den Tätigkeitsschwerpunkten hinaus einen kleinen Input aus der eigenen praktischen Tätigkeit, zu theoretischen und berufspolitischen Fragen geben möchte, melde sich bitte im Vorfeld bei Thede Eckart und Leonie Knebel. Ein Ausgangspunkt für die Diskussion könnte die scheinbar abnehmende Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer Interventionen bei Depression (Johnsen & Friborg, 2015) sein und welchen Beitrag zur Weiterentwicklung eine fortschrittliche Verhaltenstherapie jenseits des esoterischen Achtsamkeitsbooms leisten könnte.

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Josef Held

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Das Einstellungskonzept der Sozialpsychologie, wie es sich in aktuellen Lehrbüchern vorstellt, hat sich in Projekten der Tübinger Forschungsgruppe nicht bewährt und erwies sich für eine subjektwissenschaftliche Psychologie als nicht reinterpretierbar. Auf der Suche nach einer Alternative haben wir das Konzept der Orientierung als einzelwissenschaftliche Theorie entwickelt. In der Veranstaltung wird der Weg von der Einstellung zur Orientierung nachvollzogen und der wissenschaftliche und praktische Nutzen belegt.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Josef Held

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Ein Forschungsprojekt

Die Tübinger Forschungsgruppe hat ein Drittmittelprojekt zur Berufsorientierung von jungen Migranten abgeschlossen und eines zum Übergang von jungen Geflüchteten in die Arbeitswelt begonnen. Übergangsprozesse spielen bisher in der Entwicklungspsychologie kaum eine Rolle, obwohl sie für die Betroffenen und die psychologische Praxis wegen ihres oft krisenhaften Verlaufs von großer Wichtigkeit sind. Die zentrale Forschungsfrage ist, welche Orientierungen, Lernprozesse und Handlungsstrategien Geflüchtete im Übergang zu einer beruflichen Tätigkeit in ihrem sozialen Kontext entwickeln. Die Subjektivität der Geflüchteten und die Intersubjektivitätsbeziehung zwischen Geflüchteten und Forschern/Praktikern stehen im Mittelpunkt.

Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Simon Groten

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

»…als empirische Zusammenhangsannahmen in sozialpsychologischen Theorien: Methodologische Fehlorientierung infolge von Begriffsverwirrung« (1986)

Das Experiment wird in der akademischen Psychologie als der „Königsweg der Erkenntnis“ gehandelt, da nur in ihm Kausalbeziehungen zwischen Variablen aufdeckbar seien. Was für Folgen für die wissenschaftlich-psychologische Forschung hätte es, wenn ein Großteil der experimentellen Befunde lediglich die Funktion von Beispielen von Zusammenhängen hätten, deren Gültigkeit weder experimenteller Prüfung bedürftig noch fähig ist? Klaus Holzkamp legt in seinem Aufsatz u.a. diesen „Widerspruch zwischen offiziellem ‚Prüfbezug‘ und faktischem ‚Beispielbezug'“ vieler sozialpsychologischer Befunde dar, in dem er Begründungsmuster (BGM) – als „Definitionen ‚vernünftigen‘ Verhaltens unter den Prämissen“ – als den sozialpsychologischen Theorien zu Grunde liegenden Annahmen herausstellt (die als Annahmen von kontingenten Wenn-Dann-Zusammenhängen missverstanden werden).

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Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«

Referent_in: Simon Groten

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

»…als Grundlage der Verwissenschaftlichung psychologischer Forschung« (1976)

Wenn mensch sich einem Verständnis der Psyche mit dem Wissen der akademischen Psychologie nähert, muss es unverständlich sein, dass Klaus Holzkamp den Standpunkt vertritt, dass „das Begreifen des ‚Kapital‘ Voraussetzung für jede wirklich wissenschaftliche Beschäftigung mit Psychologie“ sei. Das „Kapital“ sei doch was Politisches und Wissenschaft habe „objektiv“ zu sein, unverzerrt von persönlichen „Vorlieben“ und „Interessen“ der Forscher*in.

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Ferienuni Kritische Psychologie 2016 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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