Themenstrang: »Ferienuni Kritische Psychologie«
Referent_in: Christian Küpper
Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 10:00–12:00 Uhr
Die private Angst ist politisch
Angst begegnet uns im Alltag auf vielfältige Art und Weise: u.a. als diffuser emotionaler Hintergrund, als Prüfungsangst, als Angst vor Krieg, als Angst vor Übergriffen, als Angst vor Beobachtung oder Verfolgung, als Angst vor Problemgesprächen mit nahestehenden Menschen, als Panikattacke, als Angst vor rassistischer Gewalt.
Emanzipatorische Bestrebungen zielen darauf, den Menschen ihre Angst zu nehmen. Empirisch offen ist jedoch, wie genau dies gelingen kann. Die Unterschiedlichkeit der Ängste zwingt außerdem zu analytischen Differenzierungen. In diesem Workshop soll unter Bezugnahme auf die Begriffe Handlungsfähigkeit und Emotionalität der kritisch-psychologische Zugang zum Phänomenbereich der Angst entwickelt und dessen gesellschaftskritisches Potential diskutiert werden. Zwar ausgehend von der unmittelbaren sinnlichen Gewissheit subjektiver Angsterfahrungen steht diese Perspektive quer zu Vorstellungen, denen zufolge Angst lediglich als individuelles oder gar pathologisches Problem zu verhandeln sei.
Die gemeinsame Auseinandersetzung mit den kritisch-psychologischen Überlegungen erfolgt entlang ausgewählter Textausschnitte von Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp.