Themenstrang: »Gesellschaft«
Referent_in: Christoph Vandreier
Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 13:30–15:30 Uhr
Der rechte Geschichtsprofessor Jörg Baberowski begibt sich mit seinem neuen Buch „Räume der Gewalt“ auf psychologisches Terrain. In Rückgriff auf die reaktionären Theorien der konservativen Kreise der Weimarer Republik entwirft er ein ahistorisches Menschenbild, das der Rechtfertigung von Krieg und Diktatur dient. Im Zentrum seines Konzepts steht die unbedingte Gewalttätigkeit des Menschen, unabhängig von gesellschaftlichen Bedingungen und subjektiven Gründen.
Als Historiker stellt sich Baberowski sehr deutlich in den Dienst des deutschen Militarismus, indem er die Verbrechen der Nazis relativiert und ein brutales Vorgehen gegen Terroristen fordert. Die Auseinandersetzung mit seinem Ausflug in die Psychologie und Gewaltforschung ermöglicht es, einige politische Grundfragen des Faches zu beleuchten.
Dabei sollen die verschiedenen Spielarten des Irrationalismus und subjektiven Idealismus mit dem historischen Materialismus und der marxistischen Konzeption des gesellschaftlichen Wesens des Menschen konfrontiert werden.