Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Grete Erckmann

Tag/Zeit: Samstag, 17.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Biographieforschung mit Jugendlichen

Nachdem ich durch meine mehrjährige Tätigkeit als Streetworkerin mehr oder weniger tief in die Lebenswelt von Jugendlichen aus unterschiedlichen sogenannten „sozialen Brennpunkten“ Berlins hereingelassen wurde, möchte im Rahmen meines Dissertationsprojektes den für mich noch offen gebliebenen Fragen weiter nachgehen. Im Sinne von Biographieforschung sollen Geschichten über das Leben von sogenannten „bildungsbenachteiligten“ Jugendlichen heute nachgezeichnet und auf den Begriff gebracht werden. Wie sehen sie ihr Leben? Mit welchen gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen müssen sie sich auseinandersetzen? Wie nehmen sie diese wahr? Wie tun sie das? Welche Wendungen, Ereignisse, Zufälle, Entscheidungen waren es, die ihr Leben/ ihre Lebensführung nach ihrer Auffassung nachhaltig beeinflusst haben? Welche Wünsche, Träume, Hoffnungen haben sie? Welche Vorstellung von Freiheit haben sie?

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: AK KP Klagenfurt / Celovec

Tag/Zeit: Mittwoch, 14.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Auf der Suche nach Alternativen zur gängigen, von kapitalistischer Ideologie geprägten Psychologie, stießen wir auf die Kritische Psychologie von Klaus Holzkamp und Kolleg_innen. Diese haben wir uns seitdem in Klagenfurt versucht anzueignen, zunächst in Form eines Lesekreises und darauffolgend in Form von selbstorganisierten Lehrveranstaltungen. Von der Brauchbarkeit dieses „Gegenparadigmas“ für eine herrschaftskritische Psychologie überzeugt, sollte die Kritische Psychologie in unseren Abschlussarbeiten ihre erste Anwendung erfahren.

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Stefan Meretz, Martin Fries

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Klaus Holzkamps funktional-historische Analyse der gesellschaftlichen Natur des Menschen in der Diskussion

Holzkamps „Grundlegung der Psychologie“ (GdP) hat den Anspruch, die grundlegenden Kategorien Kritischer Psychologie wissenschaftlich aus der gesellschaftlichen Natur des Menschen abzuleiten. Mittels seiner „funktional-historisch“ genannten Analyse versucht er über eine Rekonstruktion der Evolution des Psychischen vom Einzeller bis zur Schwelle der Menschwerdung hin die grundlegenden psychischen Funktionen der Menschen zu erarbeiten. Dabei soll sowohl das spezifisch Menschliche wie auch das spezifisch Gesellschaftliche an der psychischen Funktionsgrundlage aller Menschen erkennbar werden. Doch ist dieses Verfahren überhaupt geeignet, zu zeigen, was Holzkamp zeigen will? Darüber wollen wir diskutieren.

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Erik Meyer

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Partizipative Forschungsansätze am Beispiel der Forschung für und mit Trans*-Menschen

In den 1960er und 1970er Jahren hatten sich in Deutschland Ansätze der Aktionsforschung etabliert, bei der die klassische Trennung zwischen Forschenden und Beforschten aufgehoben wurde. Dabei setzte sich die Forschung explizit zum Ziel, die sozialen Bedingungen, die sie erforschte, im gemeinsamen Prozess in hilfreicher Weise zu verändern. Nachdem diese Ansätze, als unwissenschaftlich verpönt, jahrzehntelang in Vergessenheit geraten waren, finden sie in jüngster Zeit in Form der Partizipatorischen Forschung (Participatory Research) aus Amerika wieder ihren Weg zurück. Anwendung finden diese Ansätze bisher insbesondere in der Erforschung von Lebenslagen benachteiligter Gruppen (z.B. Sexarbeiter_innen, Menschen mit einer Behinderung). Im Sinne des „Mitforscherprinzips“ einer Psychologie vom Standpunkt des Subjekts (Markard, 2010) sind sie gut anschlussfähig an die Kritische Psychologie.

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Ines Langemeyer

Tag/Zeit: Donnerstag, 15.9.2016, 13:30–15:30 Uhr

Kompetenz umschließt Wissen und Können. Doch was bedeutet dies in der Kooperation? In wissenschaftlich-technologischen Projekten entstehen heute Risiken, die ein Einzelner vielleicht noch vorherzusehen, aber niemals allein zu kontrollieren vermag. Das knowing, das Wissen-Wie, eines kompetenten Teams wird entscheidend, wenn die Komplexität in Arbeitsprozessen wächst. Die Kooperateure brauchen ein bestimmtes Wissen-in-Praxis, mit dem sie ihre Aufmerksamkeit rechtzeitig auf akute und zukünftige Probleme richten können. Ihre Geistesgegenwart wird Achtsamkeit (mindfulness) genannt. Welches Wissen achtsames Handeln in der Zusammenarbeit ermöglicht und wie es sich entwickeln lässt, wird aus subjektwissenschaftlicher Sicht dargestellt.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Simon Sutterlütti

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Das Streben nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit scheint eine alltägliche Sache in unserer Gesellschaft. Es gilt als Ziel der Selbstentwicklung und wird als Grundlage von Beziehungen gesehen: Erst wer allein klar kommt, ist überhaupt fähig mit anderen Personen erfüllende Beziehungen einzugehen. Diese Normalität ist jedoch eine gesellschaftliche Normalität. Im Kapitalismus ist es normal getrennt zu sein, normal dass die „eigenen Lebensinteressen durch die Interessen anderer eingeschränkt sind“ (Holzkamp). Diese Situation macht soziale Beziehungen tendenziell zu Beziehung der Instrumentalität. Wir nutzen uns gegenseitig, bleiben einander Objekte.

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Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Elène Misbach

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

„Empowerment“ ist ebenso wie „Partizipation“ in aller Munde – und ein in den verschiedensten gesellschaftlichen und ideologischen Farben schillernder Begriff. Aus gesellschafts- und machtkritischer Perspektive stellt sich die Frage, ob mit Empowerment oder „Selbstermächtigung“ auch eine Kritik am häufig anzutreffenden Paternalismus professionellen Handelns, solidarische Selbstorganisation sowie die Einbettung in Soziale Bewegungen verbunden ist.

Themenstrang: »Forschung«

Referent_innen: Rahel Süß, Jan Greifenstein

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Die aktuellen politischen Kämpfe wenden sich nicht gegen Herrschaft oder Ausbeutung per se, sondern gegen jene Identitätspolitiken und hegemonialen Subjektivierungsweisen, die das Individuum isolieren und die Gemeinschaft spalten. Politische Akteur*innen bewegen sich in dem Spannungsfeld zwischen der Reproduktion und Stabilisierung von Identitäten, die eigentlich von ihnen überwunden werden wollen und der Anerkennung von neuen (temporären) Identitäten bei gleichzeitigem Aufbrechen von „alten“ Identitäten. Dies nehmen wir zum Anlass die Fragen zu stellen: Welche Rolle spiel(t)en kollektive Identitäten in verschiedenen Kämpfen (z.B. Arbeiter_innenbewegung, Neue soziale Bewegungen, Platzbesetzungen)? Sind Identitäten die notwendige Voraussetzung für politische Kämpfe? Und worin könnte das Potenzial kollektiver Handlungsfähigkeit jenseits von Identitätspolitik bestehen?

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Thomas Rihm

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 16:00–18:00 Uhr

Der Subjektstandpunkt in der Schulentwicklung

In dem Maße wie der bürgerrechtsbewegte Anspruch auf schulische Inklusion in einer „Schule für alle“ aus dem bisherigen Schutz- bzw. Schonraum der Modellversuche zum gesamtgesellschaftlichen Projekt wird, werden gleichzeitig manifeste, das Schulsystem stabilisierende Strukturen der Exklusion zum Thema. Über eine Reinterpretation entlang zweier Analysefolien wird versucht, die aktuell präferierte institutionelle Schulentwicklungsvariante zu bestimmen, zu hinterfragen und einzuordnen. Weiterlesen »

Themenstrang: »Forschung«

Referent_in: Joachim Ludwig

Tag/Zeit: Freitag, 16.9.2016, 10:00–12:00 Uhr

Es wird die These begründet, dass Holzkamp mit dem Selbstverständigungsbegriff und der Forschungsperspektive vom Subjektstandpunkt zwei wichtige Beiträge für eine theoretische Begründung rekonstruktiver pädagogischer Beratung leistet. Das ist erstens ein theoretischer Rahmen für den Zusammenhang individueller Handlungsbegründungen und gesellschaftlicher Bedeutungsstrukturen, der es erlaubt, auch Selbstverständigungsprozesse in widersprüchlichen gesellschaftlichen Verhältnissen zu rekonstruieren. Weiterlesen »

Ferienuni Kritische Psychologie 2016 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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